Wir sagen Euch an den lieben Advent
„Adventszeit in Deutschland?“ – na klar, kennen wir, das sind doch die 24 Tage vor Weihnachten, in denen es täglich eine neue Überraschung aus dem Adventskalender gibt! Oder — war da vielleicht noch etwas?
Eine „heilige“ Zeit
Tatsächlich war die Adventszeit eigentlich mal als stille Vorbereitung auf das christliche Weihnachtsfest gedacht… Für Eltern, Erzieher und Schule war sie damit vor allem eins: „pädagogisch wertvoll“. So wurde der Advent vor allem für Schulkinder eine „besondere Zeit“: sie übten sich mehr oder weniger freiwillig im „brav sein“, sammelten Spenden, studierten gemeinsam Lieder und Gedichte ein und lernten als Vorbilder die Heilige Barbara, den Bischof Nikolaus und Santa Luzia kennen.

„Pädagogisch wertvoll“
Wer das alles gut überstanden hatte, durfte auf die Erfüllung seines Wunschzettels hoffen. So wirft diese Ausstellung einen humorvollen Blick zurück auf alte Schulfibeln und Lesebücher, Fotos und Postkarten, Spendendöschen, Bastelarbeiten und Blockflöten-Noten… Und die Allerkleinsten lernten das Zählen sicher am besten mit Adventskranz und Adventskalender.
Beeindruckende Vielfalt
Ja sicher, Adventskalender gibt es natürlich auch in dieser Ausstellung zu bestaunen! Eine faszinierende Auswahl aus 120 Jahren zeigt Objekte zum Aufhängen oder ‑stellen, mit Türchen zum Öffnen, als Kalender zum Abreißen, Kulissen zum Schieben oder Ziehen, als verstellbare Uhr etc. Auch Firmen entdeckten den Adventskalender schon früh als ideales Medium für ihre Werbung.
Zeitzeugen deutscher Geschichte
Die Nationalsozialisten erfanden mit dem Kalender „Vorweihnachten“ ein Mittel der Propaganda, um damit ihre nationalsozialistische Ideologie zu verbreiten. Demgegenüber beeindruckt die Zivilcourage, mit der sich die streng limitierte Auflage christlicher Adventskalender in der DDR gegen die Übermacht der „Jahresschlusskalender“ stellte.