Christkind, Kaiser und Kanonen
Weihnachten im 1. Weltkrieg
Mit der weihnachtlichen Botschaft „Friede auf Erden“ verbindet man Werte wie Harmonie, Hoffnung und Geborgenheit. Doch dies ist keine Rückbesinnung auf „Weihnachten in guten alten Zeiten“. Diese Ausstellung erinnert vielmehr an den sogenannten „Ersten Weltkrieg“ 1914–1918, der als die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ in die Geschichte eingegangen ist.
„Mit Gott für Kaiser und Vaterland“
Das Weihnachtsfest hatte in der Propaganda des 1.Weltkrieges einen wichtigen Stellenwert. Die uneingeschränkte Unterstützung der Kirche für Kaiser und Reich ließ keinen Gegensatz zwischen Kriegspropaganda und christlicher Botschaft erkennen. Der Waffendienst für das Vaterland galt bis zum „Heldentod“ quer durch alle Konfessionen als selbstverständliche Christenpflicht.
Der Kaiser auf der Christbaumkugel
Bereits die Kleinen wurden mit Kriegsspielzeug und Kriegsbilderbüchern auf ihre vaterländische Pflicht eingestimmt. Baumschmuck in Form von Kriegswaffen oder Kugeln mit Porträts des Kaisers und seiner Generäle zierten die Weihnachtsbäume. Farbige Bildpostkarten aus dem Feld mit fröhlichen Soldaten romantisierten die Schrecken des Krieges.
„Deutsche Art ist es, Weihnachten zu feiern“
Zahlreiche Ausstellungsstücke und historische Bild- und Textdokumente berichten davon, wie Weihnachten manipuliert und propagandistisch missbraucht wurde. Die Berichterstattung über „Deutsche Kriegsweihnachten“ unterstützte rückblickend die Verbreitung weihnachtlichen Brauchtums in ganz Deutschland.



